Radlausick 2025
Rückblick
Jetzt, wo sich die Radsaison gerade in der besinnlichen Phase befindet zwischen Erinnerungen ans letzte und Ausblick auf das nächste Jahr, komme ich hier mit einem kleinen Radlausick Update.
2024 war eher ein Recovery-Jahr für mich, was die Langstrecken angeht. Nach dem PBP-Jahr hatte ich kein Brevet im Kalender. Im Frühling fuhr ich gemeinsam mit meinem Vater zunächst auf den „historischen“ Spuren der Pragtour – er hatte die Strecke 2004 als erster allein hinter sich gebracht und damit den Grundstein für das gelegt, was mittlerweile eine der schönsten Radtraditionen für uns geworden ist. Die jährliche Austragung dieser Pragtour ein paar Wochen später war dann allerdings eine der härtesten und kältesten aller Zeiten. Und auch meine einzige geplante Marathonstrecke, die mich von Dresden ins Elsass führen sollte, wurde von der Großwetterlage zu einem Duathlon deklariert. So manövrierte ich mich den ersten Teil der Strecke durch das Nahverkehrsangebot der deutschen Bahn, bevor ich mich mit dem Regen arrangierte und durch die Nacht pedalierte. Die Fahrt endete dann allerdings kalt abgeduscht und fröstelnd in einer Tankstelle kurz vor der französischen Grenze.
Wenigstens gab es in diesem Jahr mit dem Erztaler Radmarathon doch noch ein kleines sportliches Erfolgserlebnis auf einem „Kurzstreckenmarathon“ (mega gut organisiertes Event!) über 220 Kilometer, wo ich in der Flucht nach vorn nochmal an den Skillls als Solist feilen konnte.
Gleichzeitig hielt das Radjahr sehr viele unbeschreiblich schöne nichtkompetative Radtouren parat – an der traumhaften Costa Blanca kurz-kurz im Winter und an Pogis Hausbergen in Slowenien im Frühling. Im August stand dann pünktlich zur Rad-WM der große Revierwechsel von der Elbe an den Zürisee an und damit auch ganz neue Tourenmöglichkeiten. Allerdings kann es sich auch als Challenge erweisen, wenn es in alle Himmelsrichtungen erstmal hoch geht. Die ersten neuen Hausstrecken sind mittlerweile markiert, auch wenn es Anne und mir noch immer surreal vorkommt, dass diese Berge jetzt vor unserer Haustür liegen. Ich glaube, das braucht noch eine Weile.
Update
Pünktlich zum Jahreswechel sind die Pläne kommende Jahr für bereits gemacht. Nicht nur radsportlich, sondern auch, was den Blog angeht. Nachdem ich etwas überrascht war, dass es 2024 nur zwei Blogbeiträge zur Veröffentlichungen geschafft haben, kommt hier die Ankündigung (wenn es mal ausgesprochen ist, hat es bekanntlich auch etwas mehr Nachhaltigkeit. Ab 2025 wird es hier alle zwei Wochen einen Beitrag geben. Dass es nicht nur ein Vorsatz bleibt, der wie die vielen Neuhjahrsanmeldungen im Fitnessstudio Ende Januar bereits wieder vergessen ist, schreibe ich es hier nicht ganz uneigennützig nochmal bold in Schwarz auf Weiß:
Blogbeitrag künftig aller 2 Wochen!
Beschwerden und Tadel künftig bitte direkt an martin@radlausick.de
Ausblick
Mein Langstrecken-Highlight für 2025 wird das Race Across Switzerland im August sein. 1000 Kilometer non-supported über epische Alpenpässe und durch das Jura. Wie es dazu kam und alles rund um die Vorbereitungen darauf, gibt es demnächst hier.
Aber auch weitere spannende Langsteckenthemen warten auf euch.
Wo wir uns schon im Winter auf den Frühling einstimmen und was sonst noch so im Kalender steht, lest ihr vielleicht schon im nächsten Post in….spätestens 2 Wochen 🙂
Habt einen schönen Jahresausklang und viel Erfolg beim Festive.
(Sagt der, der zwischen den Jahren höchstens 500 Plätzchen isst)
Über mich
Martin Lechtschewski
Randonneur & Blogger
Hi, ich bin Martin und das Radfahren ist eine der wichtigsten Konstanten in meinem Leben. Die Faszination für Abenteuer hat mich zunächst zum Radreisen gebracht. Damals rollte ich noch behäbig über Tage bis Wochen mit 40 Kilo Gepäck über die Straßen Europas. Dabei war es immer diese eine Frage, die mich antrieb, weiter in die Pedale zu treten: "Wie ist es wohl auf den Sattel zu steigen und aus eigener Kraft eine anfangs scheinbar unwirkliche Entfernung zu überwinden, hohe Berge zu bezwingen, fremde Länder zu durchqueren und verschiedensten Menschen zu begegnen?"
Heute kann ich sagen, es ist vor allem eine Begegnung mit sich selbst. Der Moment des Starts und das Erreichen des Zieles spielen am Ende nur Nebenrollen - Es geht vor allem um die Wege dazwischen.
Da es der Alttag nicht ohne weiteres zulässt, 5-6 Wochen am Stück auf dem Rad zu verbringen, landete ich schließlich beim Renndradfahren auf langen Strecken mit möglichst wenig Gepäck. Statt einen Monat bin ich dabei nur ein paar Stunden (bisher nicht mehr als 86) unterwegs und tauche schon mit der ersten Pedalumdrehung ins Abenteuer ein. Heute sagt man dazu Ultracycling, vielleicht auch Bikepacking.
Mir geht es um DIE WEGE DAZWISCHEN